Abschnitt Saar

 

Die Saarregion bezeichnet ein Gebiet von ca. 30 Kilometern zwischen Téting und Saaralbe. Geographisch liegt der Festungsabschnitt  zwischen den Festungsgebieten Metz und Lauter. Anders als bei den anderen Festungsabschnitten befinden sich hier keine CORF-Werke.

1935 begann man mit dem Aufbau strategischer Abwehrmaßnahmen. Später als in den anderen Gebieten. Geschichtlich lässt sich dies durch die Angliederung des deutschen Saargebiets an Deutschland erklären, welchem die Bewohner 1935 zustimmten. Seit 1919 von Frankreich verwaltet, hegte man die Hoffnung, dass die Entscheidung zu Gunsten Frankreichs ausfallen würde.

Da das Gebiet reich an Gewässern ist, bot es sich an, so genannte Überschwemmungszonen einzurichten. Es wurden ca. zehn Stauwehre errichtet, die im Falle eines Angriffs die Überschwemmungszonen fluten sollten. Von Weste nach Osten verliefen sie quer durch die Täler der deutschen Nied, des Moderbachs und der Saar. Ferner wurden in sechs künstlichen Seen um die zwei Millionen Kubikmeter Wasser gespeichert.

Kleine Bunker, Unterstände, leichte Beobachter, eingegrabene Panzertürme und Gräben ergänzten die Wasserhindernisse. Ferner wurden zögerlich zwei Reihen von STG – Kasematten errichtet. Eine in Nähe der Überschwemmungsgebiete, die andere einige Kilometer dahinter von Faulquemont nach Saaralbe verlaufend. Weder die ca. 40 Kasematten noch die geplanten vier Artilleriekasematten waren bis 1940 fertiggestellt. Im selben Jahr wurde das Infanteriewerk Haut-Poirier und weitere fünf umliegende Kasematten dem Festungsabschnitt Saar angegliedert.

Von September 1339 bis hin zum Zeitpunkt des deutschen Angriffs verbunkerten die stationierten Truppen die zur Verfügung stehenden Waffen in Holz- und Betonbunkern. Dem Abschnitt fehlte es quasi an allem. Man verfügte weder über Stahlpanzerung, Kuppeln und Panzertüren, noch über Schartentrichter. Die spezielle Bewaffnung für Festungen war nicht verfügbar. Somit mussten sich die Truppen mit veralteten Maschinengewehren und 4,7-cm Marinekanonen behelfen.

Am Morgen des 14. Juni 1940 griff die deutsche 1. Armee neben den Abschnitten Faulquemont und Rohrbach auch den Festungsabschnitt Saar an. Insgesamt waren an dem Angriff neun Divisionen, tausende Geschütze mitunter schweres Kaliber 30,5 und 42cm und unzählige Flugzeuge des Typs Stuka und Heinkel 111 beteiligt. Um 6h beginnt der Angriff am Moderbach und der unteren Nied mit schwerem Artilleriefeuer. Trotz heftiger Angriffe und blutiger Kämpfe hielt die französische Abwehr den ganzen 14. Juni über. Der deutsche Angriff wurde von den Verteidigern verlangsamt und erschwert. Somit hat die Festungsabschnitt Saar seine Aufgabe erstmal erfüllt. Auch in der Nacht kann der Abschnitt trotz massiver Stuka-Angriffe und 8,8-cm Flakfeuers gehalten werden. Aufgrund schwerer Verluste und des unwegsamen Geländes beendete die deutsche Armee den Angriff.

Erst am 15. Juni gelang den Deutschen der Vorstoß. Vorangegangen war der Befehl des französischen Oberkommandos zur Neugruppierung der Ostarmeen in den Vogesen und die damit verbundene Räumung der Position.
Bis zum Mittag des 15. Juni überrollen deutsche Verbände die Kasematten mit den verbliebenen Besatzungen, da auch der Befehl zum Rückzug von den Deutschen in der Nacht zuvor mit allen Rückzugswegen abgefangen wurde.
Erst jetzt ist ein Durchbruch in der Verteidigungslinie entstanden. Von hier aus konnten die Angreifer nun nach Süden vordringen und die Werke der benachbarten Festungsabschnitte Faulquemont und Rohrbach von hinten angreifen.

 

Hier nun alle, von Deep Darkness besuchten Werke im Festungsabschnitt Saar. Zum Betrachten des Werkes bitte auf den Namen oder das Bild klicken.

 

Infanteriewerk Haut-Poirier (0220)