Der kalte Krieg im Warschauer Pakt
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Ostblock ist ein politisches Schlagwort aus der Zeit des Ost-West-Konflikts für die Sowjetunion (UdSSR) und ihre europäischen Satellitenstaaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg unter sowjetischer Hegemonie standen. Es wurde dabei zwischen zwei verschiedenen Wirtschaftszonen unterschieden: jene der europäischen Ostblockstaaten und jene der asiatischen Verbündeten. Die politisch eng zusammenarbeitende Gruppe wurde durch ein System zweiseitiger Freundschafts- und Beistandsabkommen zwischen der Sowjetunion und den mit ihr verbündeten Staaten sowie zwischen letzteren untereinander gebildet. Der Ostblock fiel nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs ab dem Herbst 1989 auseinander, gefolgt vom Zerfall der Sowjetunion bis Ende 1991.
Zum Ostblock zählten die in der Sowjetunion vereinigten Unionsrepubliken, die Volksrepublik Polen, die DDR, Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien. Bis in die 1960er Jahre galt auch Albanien als Ostblockstaat. Weitere Länder außerhalb Mittel- und Osteuropas sowie Nord- und Mittelasiens wurden zum Ostblock gezählt, solange sie unter dem beherrschenden Einfluss der Sowjetunion standen: Kuba, Nordvietnam (ab 1976: Vietnam), Nordkorea, die Mongolische Volksrepublik und die frühe Volksrepublik China.
Die europäischen Staaten des Ostblocks schlossen sich 1949 im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (Comecon) und 1955 im Warschauer Pakt zusammen. Im gleichen Jahr beschloss der Rat die wirtschaftliche Integration. Die Volksdemokratien sollten ein einheitliches Wirtschaftsgebiet bilden, in dem die Produktionsaufgaben unter den Ländern aufgeteilt wurden. Der ursprünglich, besonders zu Zeiten des Spätstalinismus bis 1953 noch monolithisch erscheinende Ostblock zersplitterte sich allmählich aufgrund wirtschaftlicher, politischer und ideologischer Interessengegensätze. Insbesondere bestanden immer noch nationale Interessen. Der Volksaufstand des 17. Juni (in der DDR) wie auch der Volksaufstand in Ungarn im Oktober/November 1956 machten bewusst, dass die sozialistische (Werte-)Ordnung in vielen Ländern auf mehr oder weniger starke Ablehnung stieß und sich die dortigen Regimes nur mit massiver sowjetischer Unterstützung behaupten konnten. Einige sozialistische Länder begannen eine von der Sowjetunion unabhängige Politik zu verfolgen, insbesondere widersetzte sich China immer stärker dem sowjetischen Führungsanspruch, sodass es in den 1960er Jahren zum offenen Bruch kam (→ Chinesisch-sowjetisches Zerwürfnis). In den 1980er Jahren wurden nur noch die Mitglieder des Warschauer Paktes unter dem Begriff „Ostblockstaaten“ zusammengefasst. Das damalige sozialistische Jugoslawien wird manchmal verallgemeinernd als „Ostblockstaat“ bezeichnet, war jedoch ein unabhängiger sozialistischer Staat. Es gehörte nie zum Warschauer Pakt und war kein Mitglied des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe. Jugoslawiens Staatspräsident Josip Broz Tito war einer der Mitbegründer der Bewegung der blockfreien Staaten; außerdem verfolgte er mit dem Titoismus einen eigenen, von der UdSSR unabhängigen „Weg zum Sozialismus“.
Der Begriff „Ostblock“ wurde im Westen geprägt. Er spiegelte das Verständnis wider, welches während des Kalten Krieges von der Staatengruppe unter Führung der Sowjetunion als kompakte Formation herrschte. In allen entscheidenden Bereichen wurde eine einheitliche Politik verfolgt, die sich die ausgeprägte Abhängigkeit der jeweiligen Regierung einer Volksrepublik zur Führung der Sowjetunion gründete. Nicht alle Regierungen des Ostblocks erkannten die Führungsrolle der KPdSU an, wohl aber die der sowjetischen Regierung.
Quelle Wikipedia