Air Defense Operations Center

NATO Air Defense Operations Center

Unser Besuch in einem der geheimsten Luftverteidigungsbunker der NATO überhaupt.

1941 wurde der Bunker von Deutschland angefangen, 1944 zogen Teile des Oberkommando West in den Bunker ein.

Als die Alliierten dann Anfang 1945 immer näher kamen, wurde die Bunkeranlage von der Wehrmacht aufgegeben. Mit deutscher Gründlichkeit wurden dabei alle Dokumente vor Ort vernichtet, damit sie nicht dem Feind in die Hände fielen.

Die den ersten Kampfeinheiten nachrückenden, eigentlichen Besatzungstruppen waren Franzosen. Diese nahmen die Bunkeranlage dann später offiziell in Besitz und planten sie eigentlich zu sprengen.

Die Amerikaner übernahmen dann 1951 den Bunker von den Franzosen, die ihn zum Glück noch nicht gesprengt hatten und bauten ihn intensiv aus. Anfang der sechziger Jahre erfolgte eine weitere Vergrößerung durch zwei bombensichere Stahlbetonvorbauten, welche mit Erde überdeckt und getarnt wurden (D-Area, Baukosten: 3,8 Mio. DM).

In den siebziger Jahren wurde die Anlage von der NATO mit rund 200 Personen betrieben, darunter auch von viele deutsche Soldaten.

Als SOC 3 (Sector Operation Center), zentrales Air Space Coordination Center (ACC) und Headquarter US Airforce Europa (USAFE), war die Anlage in dieser Zeit eine der wichtigsten NATO-Luftverteidigungseinrichtungen in Europa überhaupt!

Die Anlage hat ca. 3500qm Grundfläche, sie besteht größtenteils aus 3 Stollen mit ca. 5m Breite, 4m Höhe und 140m Länge. Zwischen Stollen B und C befindet sich ein 3-stöckiger Bereich, Heizungs- und Klimaanlage (rechts außen zwischen A und B) sind 2-stöckig. Im D-Bereich (bombensicherer Vorbau) ist der linke Bereich 3-stöckig, der Rest einstöckig.

Stollen A und C bestehen größtenteils aus einem Durchgang mit seitlich angeordneten Büroräumen, Stollen C besteht aus größeren Büroräumen, die nur über die Querstollen zu erreichen sind.

Für den aufstrebenden und im Kalten Krieg immer wichtigeren militärischen Flughafen in der Nähe suchten die Amerikaner einen geschützten, bombensicheren Gefechtsstand und dafür bot sich jetzt der Bunker an und nahmen ihn offiziell am 15.05.1954 als Überwachungs- und Steuerzentrale (Combat Operation Center/ COC) mit einer Besatzung von ca. 125 Soldaten in Betrieb.

1993 wurde die Anlage dann endgültig aufgegeben. Bis heute ist, neben den Spuren der Zeit und einigen Zerstörungen durch Einbrüche in der Bunkeranlage, alles noch mehr oder weniger so, wie es 1993 übergeben wurde (Stand Juli 2025).