Die Maginotlinie
Die Maginotlinie, benannt nach André Maginot (1877-1932), der bereits 1915 an den Kämpfen um Elsas Lothringen teilnahm, erstreckt sich von Basel bis Sedan über eine Distanz von 314Km entlang der französischen Grenze. 1932/1933 begann der Ausbau dieses Festungsbollwerkes mit seinen Vorpostenketten, Großunterständen, Hauptverteidigungslinien, Artilleriewerken und Kasernen. 1939 galt es dann als einsatzbereit.
Ebenso wie die gegnerische deutsche Siegfriedlinie (der Westwall) galt die französische Maginotlinie als uneinnehmbar. Ein militärischer Mythos von Unüberwindbarkeit entstand fälschlicherweise in den Köpfen der Franzosen. Die defensiv ausgerichtete Maginotlinie ist nach heutigem Wissen als eines der nutzlosesten militärischen Bauwerke der damaligen Zeit anzusehen! Strategisch war die so hoch gepriesene Verteidigungslinie Frankreichs absolut unsinnig.
Während der Deutschen Westoffensive 1940 spielte die Maginotlinie eine eher untergeordnete Rolle. Mehrtägige Gefechte wie um das Werk Simersdorf oder La Ferté bildeten die Ausnahmen. So ergaben sich auf Befehl der französischen Regierung die Besatzungen des Befestigungsgürtels meist unangetastet und kampflos! Manche der Werksbesatzungen verweigerten die Kapitulation und ergaben sich erst Wochen nach dem offiziell ausgehandelten Waffenstillstand, immer noch ohne einen Schuss aus ihren Haubitzen und Mörsern abgefeuert zu haben!
Nach der endgültigen Kapitulation besetzte die Wehrmacht die Linie.
Etliche Werke wurden noch lange nach Kriegsende von der französischen Armee genutzt. Heute sind bzw. werden einige Artilleriewerke, wie z.B. Fermont, Schoenenbourg, Hackenberg, Four à Chaux, Michelsberg, Galgenberg zu Museen umgebaut, um sie der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.