Infanteriewerk Haut-Poirier (Petite Ouvrage 0220)
Zehn Kilometer südöstlich von Saareguemines in der Nähe des Dorfes Achen befindet sich das Infanteriewerk Haut-Poirier.
Hauptmann Gambotti unterstanden hier 162 Mann des 133.RIF. Statt einem Infanteriewerk mit drei Bunkern und einem Eingang in reduzierter Form (Bunker 4) bzw. Notausgang war an seiner Stelle eigentlich ein Artilleriewerk mit neun Bunkern geplant. Aus Kostengründen wurde dieses ursprüngliche Ziel nicht umgesetzt. Der Haut-Poirier und fünf weitere Kasematten wurden 1940 dem Festungsabschnitt Saar angegliedert.
Nach dem Durchbruch der deutschen 1. Armee an der Saar am 15. Juni 1940 stößt diese auf der linken Seite nach Osten und greift das Infanteriewerk von hinten an. Die Infanteriebewaffnung des Haut-Poirier und die mangelnde Artillerieunterstützung führten dazu, dass sich die Besatzung am 21. Juni ergeben musste. Zu diesem Zeitpunkt waren auf französischer Seite 3 Soldaten in Bunker 3 bei Angriffen mit 15 cm Granaten gefallen. Bei den Kämpfen wurde das Werk schwer beschädigt. Granateinschläge sind noch heute in den Kuppeln des Haut-Poirier zu sehen. Nach dem Krieg setzte die Armee das Werk wieder instand, die Bunker wurden neu betoniert. 1970 dann gab die Armee das Werk auf.
Heute ist der Haut-Poirier in einem traurigen Zustand. Das Werk ist seines Inventars beraubt verwüstet und verschlammt, aber inzwischen verschlossen.
Gerüchten zur Folge sollen die immer noch schönen Fassaden des Werkes in Zukunft renoviert werden und als Denkmal dienen. Der innere Bereich wird dem Maginot-Interessierten jedoch nicht mehr zugänglich sein.