Infanteriewerk Welschhof (Petite Ouvrage 0240)
Dieses Infanteriewerk mit seinen drei Bunkern liegt ca. 12 Kilometer südöstlich von Saargemünd, 3 Kilometer nordwestlich von Rohrbach und ist als erstes Werk dem Sperrabschnitt von Rohrbach angeschlossen. Welschhof wurde von Hauptmann Lhuisset kommandiert. Ihm unterstanden 160 Mann des 166.RIF.
Es ist ein typisches Beispiel für die Infanteriewerke dieses Abschnittes. Ökonomisch gebaut, ohne Artilleriebewaffnung, die ähnlich wie bei seinen Nachbarn, den Infanteriewerken Haut-Poirier und Rohrbach, ursprünglich vorgesehen war. Von fünf geplanten Bunkern wurden nur drei errichtet. Einer dieser reduzierten Anlagen hätte einen 8.1-cm Turm beherbergt.
Am 15. Juni 1940 griffen deutsche Truppen nach dem Durchbruch das Werk von Süden her an. Mit schweren Artillerieangriffen wurde es am 24.Juni zur Kapitulation gezwungen.
Nach dem Krieg wurde es wieder instand gesetzt und von der Armee genutzt. Ende der Achtziger wurde es aufgegeben und blieb lange Zeit offen. Dies hatte zur Folge, dass das meiste Inventar spurlos verschwand. Einige Festungsvereine entnahmen mit Zustimmung Material.
Eine Besonderheit des Werkes ist Bunker 1. Statt in einem Turm oder einer Kuppel war in diesem hinter einer Scharte eine Kombinationswaffe aus Maschinengewehr und leichter Kanone postiert. 1940 war dies einmalig in der Maginotlinie.
An vielen Stellen besteht innerhalb des Werkes akute Lebensgefahr!