La Coupole – Die Kuppel
Nach den britischen Bombenangriffen auf das Blockhaus von Eperlecques begann die Planung eines neuen Bunkerkomplexes zur Lagerung und zum Abschuss von A4(V2) Raketen gegen England. Im September des Jahres 1943 begann unter der verschlüsselten Bezeichnung „Bauvorgaben 21“. bei Helfaut-Wizernes nahe Saint-Omer der Ausbau des gesicherten unterirdischen Komplexes. Anfang 1944 wurde an der Oberfläche eines Plateaus eine Betonkuppel mit über 71m Durchmesser und einer Dicke von 5m gegossen. Der Fels unter der Kuppel wurde langsam ausgehöhlt.
Parallel sollten laut Planung rund 10 Km Tunnel- und Stollenanlagen in den Berg getrieben werden. Ähnlich wie beim Bau der Anlage von Eperlecques wurden die Arbeiten von Zwangsarbeitern und KZ-Häftling unter unmenschlichen Bedingungen ausgeführt. Die aus Nordhausen (KZ Dora) ankommenden V2 Raketen sollten hier betankt und aus der Anlage heraus gestartet werden. „La Coupole“ war eine Lagerkapazität von 500 Flugkörpern zugedacht. Über die beiden geplanten Abschussrampen der Anlage (Gustav und Gretchen) sollten mit einer maximalen Abschussfrequenz von 50 Raketen innerhalb von 24 Stunden die Angriffe gegen England erfolgen.
Kurz nach Baubeginn hatte der englische Geheimdienst bereits vom Bau der Anlage erfahren. Ab März 1944 wurde der Komlex von der britischen Bomberspezialeinheit „Dambusters“ schwer attackiert. Bei 16 Hauptangriffen wurden 3193 Tonnen Bomben abgeworfen, darunter die bereits in Eperlecques zum Einsatz gekommenen „Tall Boy“ Bomben. Im Juli 1944 wurde das Bauvorhaben eingestellt. Die Kuppel, der Abschussvorbereitungsraum, sowie 7 Km des unterirdischen Netzes waren zu diesem Zeitpunkt fertig gestellt.
Eine Rakete wurde von diesem Ort aus nie gen England abgefeuert.